21. Fuldaer Whisky-Tasting

“Ein kräftiger schöner Single Malt” – Ein Abend mit Whisky-Papst Prof. Walter SCHOBERT in Fulda

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Kennen Sie “Old Pulteney”, “Glendronach” oder “Bruichladdich”? Vielleicht “Craigellachie“, “Port Scharlotte” oder “1776 Rye”? Wenn Sie es nicht erraten haben, dann gestehen wir: es handelt sich um die Namen von vielen Jahre alten Whisky-Sorten. Vor wenigen Tagen hatten über 40 Leute das Glück, diese beim 21. Whisky-Tasting des Fuldaer Weingroßhändlers Jupp Hahner probieren zu dürfen. Aber eigentlich waren es noch viel mehr Sorten, die da in der AHA-Gastronomie Hünfeld vorgestellt und vom “Whisky-Papst” Prof. Walter Schobert blumig vorgestellt wurden. Und wer nach drei Stunden – unterbrochen vom excellenten Zuspann-Menu – wollte, konnte aus fast 20 Sorten eine 0,7 Liter Flasche kaufen.

Es war ein sehr unterhaltsamer Abend mit Prof. Schobert, der Autor zahlreicher Whisky-Bücher, unter anderem des “Single Malt Note Books” mit genauen Beschreibungen von über 250 Single Malts oder des “Whisky-Lexikons” mit detaillierten Informationen über die Geschichte und die Herstellung des Whiskys, sowie Hintergrundwissen über die Destillerien ist. Bereits während seines Studiums der evangelischen Theologie und der Theaterwissenschaften in Erlangen, Tübingen und Rom entdeckte Schobert seine Leidenschaft für Malt Whisky. Heute ist er auch Mitglied der “Keepers of the Quaich”, einer exklusiven Vereinigung mit Sitz in Blair Castle, der weltweit nur 750 Personen angehören, die sich um den Whisky und Schottland verdient gemacht haben müssen. Schobert lebt seit Ende 2007 auf der kleinen Insel Islay, der südlichsten Insel der Inneren Hebriden und Standort von acht der besten Whisky-Brennereien Schottlands.

Mit solch einem Mann über Whisky zu sprechen, macht Spaß und Lust auf mehr. Zum 16 Jahre alten “Craigellachie” aus der J. Hahner Whisky Kollektion fällt Schobert nach einem intensiven Schluck folgende Beschreibung ein: “Ein kompakter, relativ kräftiger schöner Single Malt. Riechen Sie mal, da ist noch ein Schleier Wein dabei, eine schöne Fruchtigkeit”. Für den 72-Jährigen ist klar, dass das Thema “Whisky” in den letzten Jahren wieder “in” ist. Whisky sei Weltanschauung, stehe für Ursprünglichkeit und Authentizität. Kenner würden keinen  “Blend”-Whisky (Mix aus verschiedenen Sorten) trinken, erzählt er seiner Zuhörerschaft, die fast nur aus Männern besteht.

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, und die Suche nach dem besten Whisky der Welt scheidet die Geister. Die einzelnen Sorten sind so vielfältig und eigenwillig wie die Gegenden, aus denen sie stammen. Da kann ein bisschen Orientierungshilfe nicht schaden. Für seine Fans hat er am Ende noch einen guten Tipp parat: “Lassen Sie ihren Whisky nicht zu lange offen stehen, nach acht Monaten verliert er meist sein gutes Aroma”.

Fotos und Text: Martin Angelstein, www.osthessen-news.de